Der Sieg der Gegenreformation in Niederösterreich (1608–1657)

Der Sieg der Gegenreformation in Niederösterreich (1608–1657)

Veranstalter
Tobias E. Hämmerle, Elisabeth Loinig, NÖ Landesarchiv - NÖ Institut für Landeskunde, Institut für Österreichische Geschichtsforschung (NÖ Landesarchiv - NÖ Institut für Landeskunde in Kooperation mit dem Institut für Österreichische Geschichtsforschung)
Ausrichter
NÖ Landesarchiv - NÖ Institut für Landeskunde in Kooperation mit dem Institut für Österreichische Geschichtsforschung
Veranstaltungsort
Horn, Campus Horn, Canisiusgasse 1
PLZ
3580
Ort
Horn
Land
Austria
Findet statt
In Präsenz
Vom - Bis
03.07.2023 - 05.07.2023
Von
Tobias E. Hämmerle, Institut für Geschichte, Uni Wien / Institut für Landeskunde

41. Symposion des NÖ Instituts für Landeskunde, St. Pölten in Kooperation mit dem Institut für Österreichische Geschichtsforschung, Wien unter dem Titel "Der Sieg der Gegenreformation in Niederösterreich (1608–1657)" vom 3. bis 5. Juli 2023 in Horn.

Der Sieg der Gegenreformation in Niederösterreich (1608–1657)

Im Schatten des Dreißigjährigen Krieges (1618–1648) fand in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts eine der größten machtpolitischen Umwälzungen statt, die das Land unter der Enns mit der Hauptstadt Wien im Zentrum mehrere Jahrhunderte lang nachhaltig prägen sollte.

Seit dem habsburgischen Bruderzwist (1608–1611) wurde in Niederösterreich unter Kaiser Matthias, unterstützt durch die graue Eminenz Kardinal Melchior Khlesl im Hintergrund, ein verstärkter gegenreformatorischer Kurs praktiziert. Kaiser Ferdinand II. führte die Rekatholisierung der habsburgischen Länder nach der Schlacht am Weißen Berg (8. November 1620) kompromisslos und mit voller Härte weiter. So verfügte er 1627, dass die lutherischen Priester und Schulmeister Österreich unter der Enns verlassen mussten. Auch sein Sohn, Kaiser Ferdinand III. (1637–1657), setzte diesen Kurs fort. Zwischen 1652 und 1654 wurden Reformationskommissionen eingerichtet, die die Rekatholisierung des Landes unter der Enns vorantreiben sollten. Die Bevölkerung wurde gezwungen, zum Katholizismus zu konvertieren oder das Land zu verlassen. Damit war die Gegenreformation in Niederösterreich offiziell abgeschlossen.

Das Symposion wird mittels unterschiedlicher Panels Schlaglichter auf die Periode von 1608 bis 1657 legen, um den politischen, konfessionellen, wirtschaftlichen sowie soziokulturellen Veränderungen dieser Zeit nachzugehen. Die Vorträge werden nicht nur die großen Umwälzungen in Österreich unter der Enns behandeln. Fallstudien zu anderen Regionen des Habsburgerreichs und des Heiligen Römischen Reichs werden zeitgleiche Entwicklungen aufzeigen und vergleichende Perspektiven eröffnen.

Für den Abendvortrag am 04. Juli 2023 wurde mit Christoph Kampmann (Philipps-Universität Marburg) ein prominenter Gast gewonnen.

„Der Sieg der Gegenreformation in Niederösterreich (1608–1657)“ ist bereits das 41. Symposion des NÖ Instituts für Landeskunde (https://www.noe.gv.at/symposion2023) und findet jährlich in einer anderen Region Niederösterreichs statt. Der Veranstaltungsort ist die im östlichen Waldviertel gelegene Stadtgemeinde Horn, wo mit dem Horner Bund von 1608, dem Zusammenschluss der protestantischen Stände Niederösterreichs, ein „Epizentrum“ des protestantischen Widerstandes entstand.

Service:
Wissenschaftliches Konzept: Tobias E. Hämmerle
Tagungsleitung: Elisabeth Loinig
Organisationsteam: Tobias E. Hämmerle, Elisabeth Loinig

Anmeldung und Kontakt
NÖ Landesarchiv – NÖ Institut für Landeskunde
Landhausplatz 1
A-3109 St. Pölten
Tel.: 02742 9005 16255
E-Mail: post.k2institut@noel.gv.at

Online-Anmeldung unter:
https://www.noe.gv.at/symposion2023

Programm

Montag, 03. Juli 2023

10:00–10:30 Uhr
PD Dr. Roman Zehetmayer (Leiter NÖ Landesarchiv und NÖ Landesbibliothek): Begrüßung:

Grußworte:
- Mag. Elisabeth Loinig (Leiterin NÖ Institut für Landeskunde)
- Univ.-Prof. Dr. Christian Lackner (Direktor Institut für Österreichische Geschichtsforschung)
- Mag. Gerhard Lentschig (Bürgermeister Stadt Horn)
- Ludwig Schleritzko (Landesrat in Vertretung von Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner)

Sektion I: Religion

10:30–11:40 Uhr
Panel I, Moderation: Dr. Tobias E. Hämmerle, BA MA

Dr. Arthur Stögmann: Die Gegenreformation in Niederösterreich. Methoden, Fortschritte und Probleme

Univ.-Prof. Dr. Dr. Rudolf Leeb: Der Protestantismus in Niederösterreich in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts

11:40–13:00 Uhr
Mittagspause

13:00–14:10 Uhr
Panel II, Moderation: Mag. Elisabeth Loinig

Dr. Johannes Kritzl: Die Interaktion von Kardinal Melchior Khlesl und Kaiser Ferdinand II.

Univ.-Doz. Mag. PhDr. Tomáš Černušák: Der Nuntius des Kaisers oder der Kaiser des Nuntius? Papst und Kaiser am Beginn der Nuntiatur Carlo Caraffas (1621)

14:10–14:40 Uhr
Kaffeepause

14:40–15:50 Uhr
Panel III, Moderation: Dr. Ralph Andraschek-Holzer

Univ.-Doz. Dr. Werner Telesko: Der frühe gegenreformatorische Heiligenkult in Niederösterreich

Dr. Sabine Miesgang, MA: Katholische Frömmigkeitskulturen und religiöse Praxis

Ab 16:00 Uhr
Gemütlicher Ausklang bei Brot und Wein

Dienstag, 04. Juli 2023

Sektion II: Politik und Wirtschaft

09:30–10:40 Uhr

Panel I, Moderation: ao. Univ.-Prof. Dr. Martin Scheutz

Univ.-Prof. i.R. Dr. Dr. h.c. Thomas Winkelbauer: Die protestantischen Stände und der Horner Bund

Doc. PhDr. Josef Hrdlička, Ph.D.: Der Adel und die Rekatholisierung Böhmens nach 1620

10:40–11:10 Uhr
Kaffeepause

11:10–12:20 Uhr
Panel II, Moderation: Mag. Heidemarie Bachhofer

Priv.-Doz. Mgr. Petr Maťa, Ph.D.: „Partialitäten“, „verräthereyen“ und „außer landthauß zusambengeklaubte stimmen“. Die niederösterreichischen Verordnetenwahlen der 1650er Jahre

Dr. Josef Löffler: Geistliche und adelige Grundherrschaften als Akteure der Gegenreformation

12:20–13:30 Uhr
Mittagspause

13:30–14:40 Uhr

Panel III, Moderation: Univ.-Doz. Dr. Hebert Karner

ao. Univ.-Prof. Dr. Martin Scheutz: Niederösterreichische Städte und ihre Obrigkeiten. Reformation, katholische Konfessionalisierung und bürgerliche Hantierung

Daniel Haberler-Maier, MA: Repräsentationsdrang, religiöse Tumulte und politische Bevormundung. Die Verwaltung der Städte Krems und Stein im Licht der Gegenreformation

14:40–15:00 Uhr
Kaffeepause

15:00–16:10 Uhr

Panel IV, Dr. Josef Löffler

Mag. Nikolaus Wagner, MA: Gegenreformatorische Maßnahmen bei den landständischen Beamten in Niederösterreich 1623–1653

Mag. Heidemarie Bachhofer: Die Rolle der landesfürstlichen Wahlkommissare bei der Durchsetzung der Gegenreformation in den Städten und Märkten

16:10–16:30 Uhr
Pause

16:30–17:30 Uhr
Keynote
Univ.-Prof. Dr. Christoph Kampmann: Kampf um Sicherheit? Konfessionalisierung, Gegenreformation und kaiserliche Politik im Zeitalter des Dreißigjährigen Kriegs
Kommentar und Moderation: Univ.-Prof. i.R. Dr. Dr. h.c. Thomas Winkelbauer

Mittwoch, 05. Juli 2023

Sektion III: Gesellschaft und Kultur

09:30–10:40 Uhr

Panel I, Daniel Haberler-Maier, MA

Univ.-Doz. Dr. Hebert Karner: Analogien – Divergenzen. Katholische und protestantische Sakralarchitektur im Vergleich

Sylvia Stegbauer, MA MA: Die Jesuiten in Innerösterreich und die Frömmigkeitspraxis der Bruderschaften

10:40–11:10 Uhr
Kaffeepause

11:10–12:20 Uhr

Panel II, Dr. Sabine Miesgang, MA

Dr. Elisabeth Hilscher: Theater und Musik der Jesuiten

Luisa Richter, BEd: Catharina Regina von Greiffenberg und der Glaube der Exulant:innen

12:20–12:30 Uhr
Schlussrunde
Im Anschluss: Stadtführung in Horn (12:30–14:00 Uhr)
(Mag. Agnes Wagner)

Kontakt

Tobias E. Hämmerle
E-Mail: tobias.haemmerle@noel.gv.at

https://www.noe.gv.at/symposion2023